Doping

Was ist Doping?

Der Begriff „Doping“ stammt ursprünglich aus Südafrika. Es war ein starker Schnaps, den die Afrikaner bei Festen und Kulthandlungen tranken. In der Folge wurde dieser Begriff von den weißen Einwanderern – Buren und Engländer – übernommen und auf alle Getränke übertragen, deren Wirkung stimulierend war.

Erstmals mit dem Sport wurde dieser Begriff 1889 in Verbindung gebracht und tauchte in einem englischsprachigen Lexikon auf. Demzufolge handelte es sich dabei um eine Mischung aus Opium und Narkotika, die den Pferden bei Pferderennen verabreicht wurde.

Heute bedeutet Doping, jeder Verstoß gegen Anti-Dopingbestimmungen des Artikels 2 der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA). Dieser beinhaltet acht Handlungsweisen und Zustände, die als Doping gewertet und geahndet werden. Neben der Einnahme verbotener Substanzen fallen darunter auch Methoden, die die Erhöhung des Sauerstoffgehalts im Blut zur Folge haben sowie das Unterlassen oder Verweigern einer Dopingkontrolle.

Kurz gesagt ist Doping „jeder Verstoß gegen mindestens eine Anti-Doping-Bestimmung gern. Art. 2 des NADA-Codes. Doping kann das Ende der Karriere des Sportlers bedeuten. Es ist verboten und strafbar! 

Sogar gebräuchliche Erkältungsmittel oder für unbedenklich gehaltene Hustensäfte können ebenso verbotene Substanzen enthalten wie Nahrungsergänzungsmittel oder homöopathische Arzneimittel.

Verbotene Substanzen und Methoden

Verboten ist alles, was das Ergebnis von Dopingkontrollen verfälscht.

Substanzen

Man unterscheidet leistungssteigernde Substanzen, die im Wettkampf verboten sind und/oder während des Trainings und in der Freizeit. Anabolika und Insulin sowie, von Männern eingenommene, Schwangerschaftshormone sind zu jeder Zeit verboten.

Methoden

Neben den leistungssteigernden Substanzen gibt es auch Methoden, die die Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen oder gar den Nachweis von Doping erschweren. Dazu gehören u. a. beispielsweise Blutdoping (Erhöhung des Sauerstofftransfers), chemische und physikalische Manipulation (z. B. der Austausch oder die Veränderung von Urin) sowie Gendoping.

Unter Gendoping versteht man mittels Zellen, Genen oder Genelementen die Kondition oder das Muskelwachstum zu steigern. Dabei würden Gene, die z. B. die Erbinformation zur Steigerung der Muskelkraft tragen in die Zellen der Athleten eingebaut. Sind sie einmal im Körper, bleiben sie lebenslang dort verbunden mit hohen Gesundheitsrisiken. Man kann allerdings heute noch nicht sagen, ob es bereits angewendet wird, da es bisher noch nicht nachweisbar ist. Allerdings gehen Experten davon aus, dass es zukünftig verstärkt Eingang im Sport finden wird.

Blutdoping ist der Austausch von Blut, roten Blutzellen oder anderen Blutzellprodukten, wenn er nicht aus medizinischen Gründen vorgenommen wird. Dabei lässt sich der Sportler eine Bluttransfusion mit eigenem, d. h. zuvor abgenommenen Blut, oder fremdem Blut geben. Dadurch erhöht sich die Zahl der roten Blutkörperchen im Blut und somit wird der Sauerstofftransport verbessert. Diese Methode birgt ein hohes Gesundheitsrisiko und kann Nebenwirkungen wie Fieber, Venenentzündungen, Gelbsucht, bakterielle Infektionen und Überlastungen des Herz-Kreislaufsystems auslösen.

Blutdoping zählt ebenso wie Gendopingzu den im Sport verbotenen Methoden.

Verbotsliste und Medikamente

Dopingfallen

In einigen frei verkäuflichen Medikamenten gegen Husten oder Schnupfen können bspw. anabole Substanzen oder Stimulanzien, wie z. B. Ephedrin enthalten sein. Der Hustensaft Mucosolvan ist z. B. erlaubt, Spasmo Mucosolvan hingegen nicht, da er die verbotene Substanz Clenbuterol enthält. Auch Nahrungsergänzungsmittel können verbotene Substanzen enthalten oder z. B. mit Steroidhormonen kontaminiert sein.

Das gilt u. U. auch für homöopathische Arzneimittel. Auch sie können zu positiven Ergebnissen führen, wie z. B. Nux Vomica, ein Mittel gegen Übelkeit, Stress und Verdauungsbeschwerden, denn es enthält Strycnin. Zudem enthalten flüssige homöopathische Zubereitungen oftmals Alkohol, der in einigen Sportarten im Wettkampf verboten ist.

Am besten führen Sportler immer die kleine MediCard der NADA mit sich, sie kann bei einem Arzt oder Apothekenbesuch hilfreich sein. Ansonsten schauen Sie im Internet unter http://www.nadamed.de nach.

Die Folgen des Doping

„Eine positive Dopingprobe stellt das ganze Leben auf den Kopf. Denn die geplante Karriere findet meist ein abruptes Ende, die Einnahmequellen versiegen, und auch das Ansehen der Athleten ist ruiniert. Die Einnahme von Dopingsubstanzen kann in vielen Fällen zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führen“ (1)

Doping kann gravierende gesundheitliche Schäden herbei führen und sogar zum Tode führen. Anabolika erhöht z. B. das Herzinfarkt- sowie das Krebsrisiko. Die kurzfristigen Folgen sind erheblich und können schwere psychische Belastungen für den Athleten herbei führen.

In der Vergangenheit führte der Gebrauch von verbotenen Substanzen zu einigen Todesfällen bedingt durch Herzinfarkt oder Herzstillstand.

Dopingkontrollen

„Sobald Nachwuchsathleten als Mitglied in ein Kader aufgenommen werden oder an deutschen oder internationalen Meisterschaften teilnehmen, müssen sie mit Dopingkontrollen rechnen. Nicht nur für die jungen Sportler, sondern auch für Sie als Eltern ist es empfehlenswert, sich darüber zu informieren, wie eine Dopingkontrolle abläuft und was dabei von Ihrem Kind erwartet wird. Wichtig zu wissen ist auch, dass es nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte gibt. Zum Beispiel kann eine Vertrauensperson zu der Kontrolle mitgenommen werden.“

Man unterscheidet zwischen Wettkampfkontrollen und Trainingskontrollen. Erstere werden in der Regel von nationalen bzw. internationalen Fachverbänden durchgeführt.

Vorrangig werden Athleten, die eine Medaille errungen haben kontrolliert. Aber es werden auch Kontrollen bei weiteren Wettkampfteilnehmern vorgenommen; dies erfolgt durch Losverfahren. Trainingskontrollen können zu jeder Zeit stattfinden. „Diese Kontrollen werden in Deutschland von der NADA organisiert.  Bei diesen unangekündigten Kontrollen werden die Athleten gezielt ausgewählt. Damit soll sicher gestellt werden, dass z. B. Urinproben nicht manipuliert werden.

Umfangreiche Informationen wie eine Dopingkontrolle stattfindet kann man in der Broschüre „Ich werde kontrolliert“ nachlesen.

1 NADA-Elternbroschüre, Gemeinsam gegen Doping, S. 10